Location-based Marketing als Teil des Mobile-Marketing

Frank Herold, Experte für TYPO3 und Usability | 06.08.2019, letzte Änderung: 23.10.23  | Lesezeit: 3min.

Als Teildisziplin des Mobile Marketings sollte man auch Location-based Marketing nicht außer Acht lassen: diese spezielle Form des Targetings, die auf Standortdaten zurückgreift, kann nicht nur bei der Neukundengewinnung, sondern auch bei der langfristigen Kundenbindung unterstützen. Dabei gilt es allerdings einiges zu beachten - unser Blogbeitrag erklärts! 

Standortbasiertes Marketing spielt bei der individuellen Direct-Marketing-Strategie eine immer größere Rolle. Schon heute geschehen rund 75 Prozent aller Internetzugriffe über mobile Endgeräte wie z.B. Smartphone, Tablet und Co.. Diese Zielgruppe ist daher im Verlauf der vergangenen Jahre auch für Marketer interessant geworden. LBM (wie Location-based-Marketing oft auch abgekürzt wird) greift hierbei das Werbepotenzial von Kunden mit mobilen Endgeräten auf und nutzt diese zur individuellen Zielgruppenansprache. Die Kunden werden dann genau dort über Produkte oder Dienstleistungen informiert, wo sich ein Verkaufs- oder auch Servicestandort in direkter Nähe befindet. Folglich erhält der potenzielle Kunde immer dann eine Benachrichtigung auf seinem Smartphone, sobald er sich in der Nähe eines vordefinierten Standorts befindet oder ein bestimmtes Areal betritt – z.B. die Filiale eines Franchise-Restaurants oder einen bestimmten Stadtteil. Um dies zu ermöglichen, benötigt der Marketer jedoch zunächst das sogenannte Opt-in des Kunden, ob dieser tatsächlich auch über diese Form der Werbung angesprochen werden möchte. Hierfür eignen sich z.B. kostenlose Smartphone-Apps, die dem interessierten Kunden zum Download angeboten werden.

So funktioniert Location-based Marketing - Die verschiedenen Ansätze einmal aufgelistet

Direkte Zielgruppenansprache am Point of Sale? – dank LBM kein Problem. Zur Benachrichtigung der potenziellen Kundschaft zieht die App die verfügbaren Standortdaten zurate und initiiert dann eine kundenspezifische Ansprache. Funktional kann die Kundenansprache anhand verschiedener Ansprachemodelle erfolgen:

  • Geofencing - hierbei nutzt die App virtuelle Grenzen, bei deren Überschreiten der potenzielle Kunde eine individualisierte Werbebotschaft erhält, die durch die Vernetzung mit Mobilfunkmasten und Navigationssatelliten ermöglicht wird
  • Proximity Targeting - hier werden die entsprechenden Werbebotschaften nur innerhalb eines genau bestimmten Werbebereichs (z.B. im direkten Umkreis um eine Filiale) ausgestrahlt (z.B. per WiFi oder Bluetooth)
  • Local Context Targeting - hierbei handelt es sich um die völlig individualisierte Zusendung von Werbemitteln, die genau auf den Kundentyp zugeschnitten sind (z.B. Interessen, Alter, demografische Daten, Umfeld, Beruf usw.)
  • Location Social Targeting - beim Check-in in soziale Netzwerke kann die jeweilige Browserhistorie des Kunden ausgelesen und für Marketing-Zwecke ausgewertet und nutzbar gemacht werden

Geortet werden können potenzielle Kunden bei dieser Form des Mobile-Marketing z.B. via Funkzelle - so wählt sich ein mobiles Endgerät beispielsweise immer in das nächstmögliche Funknetz ein. Weiterhin sind hierfür aber auch WiFi-Spots nutzbar, die z.B. in öffentlichen Einrichtungen oder Filialen existieren. Dank GPS können mobile Endgeräte ebenfalls auf bis zu 10 Meter genau lokalisiert werden. Der drahtlose Transport von Informationen kann im Rahmen des LBM zudem über Bluetooth realisiert werden.

Location-based Zielgruppen ansprechen - Diese Anwendungsbeispiele sind besonders beliebt

Interessante Einsatzmöglichkeiten hinsichtlich der Location-based-Marketing-Strategien finden sich vor allem im Bereich des stationären Handels. Hier kann LBM beispielsweise zur Navigation innerhalb von Ladenlokalen genutzt werden. Weiterhin können Kunden mit vorteilhaften Rabatten versorgt werden, die diese immer dann erhalten, sobald sie im betreffenden Geschäft einkaufen. In der Gastronomie kann per Click’n’Collect eine dynamische Anpassungen der Werbeinhalte erfolgen. Auch Veranstaltungen und interaktive Promotions können über das Modell LBM bestens abgewickelt werden. Doch nicht nur zum Bewerben von Produkten oder Dienstleistungen kann Mobile-Marketing sehr praktisch eingesetzt werden – auch als Verbesserungsmöglichkeit der Kundenzufriedenheit (z.B. Informationsausgabe zu Flügen oder Zügen) können LBM-Strategien erfolgreich eingesetzt werden.

Location-based Marketing unbedingt auch für die eigene Online-Marketing-Strategie nutzen

Marketing Location-based zu betreiben schafft den Brückenschlag zwischen Online- und Offline-Marketing, da bei der Kundenansprache der lokale Bezug zum Kunden geschaffen werden kann. Werbung per LBM wirkt somit automatisch personalisierter und vertrauter, sobald diese auf die standortmäßigen Umstände des Kunden Einfluss nimmt. Weiterhin sorgt LBM aber auch für eine bessere Kundenbindung, da bereits bestehende Kunden (und deren Konsumverhalten) so auch individualisierter durch z.B. Rabatt-Aktionen belohnt werden kann. Dank der relativ unkomplizierter Opt-ins, die in der Regel durch das Herunterladen von Apps erfolgen können, lassen sich derartige Strategien auch hervorragend für weniger technikaffine Zielgruppen ansetzen.

Über Frank Herold

2008 hat Frank die Agentur herold medien gegründet und ist zuständig für Vertrieb und Beratung. Er ist Ihr Ansprechpartner für neue Projekte. 

 

Frank kontaktieren